Wochenmarkt Höchst unterstützt Ehrenamtsarbeit

Seit fast zwei Jahren kümmern sich Irmtraud Fraiss und Klaus Kabey um die in Höchst wohnenden Bürgerkriegsflüchtlinge aus Somalia. Es galt in der Anfangszeit für die Neubürger Wohnung und Ausstattung zu beschaffen, Kontakte zu Behörden zu knüpfen, Arztbesuche zu ermöglichen, Sprachkurse zu organisieren und noch vieles mehr, meint Kabey: „Für uns Deutsche ist dies alles selbstverständlich, aber die Flüchtlinge kommen über Nacht in eine für sie völlig fremde Umgebung, da sind Hilfestellungen einfach notwendig“. Inzwischen liegt der Schwerpunkt der Arbeit wieder auf der Suche nach geeignetem Wohnraum. Irmtraud Fraiss ruft daher die Bevölkerung auf, ihr kleine, günstige Wohnungen für eine Person zu melden, damit aus Wohngruppen eigenständige Lebensweise wird. Auch diese Wohnform wird von den Ehrenamtlichen begleitet.

 

Die Beschicker des Höchster Wochenmarkts wollten diese, im Ehrenamt geleistete Arbeit unterstützen und so trafen sich einige der in Höchst lebenden Flüchtlingen mit ihren Helfern freitags auf dem Montémlianer Platz zum Martktermin.

Irmtraud Fraiss nutzte die Gelegenheit, den Menschen aus Somalia einen Überblick am Gemüsestand über die saisonal angebotenen Gemüse- und Obstprodukte zu geben. „Dies sehe ich auch als meine Aufgabe“, betonte Irmgard Fraiss, die sie gerne wahrnimmt.


Der Vorsitzende des Höchster Marktvereins, der Landwirt Manfred Marquardt aus dem Ostertal wünschte den ehrenamtlich tätigen Helfer weiterhin genug Energie für ihre aufopfernde Arbeit und überreichte den Menschen aus Ostafrika einen Korb mit Produkten des Höchster Wochenmarkts.

Äpfel keltern und Wolle filzen

Die Kindergruppe des BUND-Ortsverbandes führte  im Oktober in Zusammenarbeit
mit dem Marktverein auf dem Montmelianer Platz ein Schaukeltern von Apfelsaft durch. Die gesammelten Tafeläpfel aus Höchster Streuobstwiesen wurden per Hand in einer Apfelmühle  zerkleinert und anschließend mit einer Handkelter entsaftet. Während des Wochenmarktes wurde der frisch gekelterte Apfelsaft zum Probieren angeboten - ein Genuss, den sich viele Marktbesucher nicht entgehen ließen. Mit dieser Aktion wollten die jungen Umweltschützer einen Beitrag zum Erhalt der ökologisch wertvollen Streuobstwiesen leisten, die in der Gemeinde noch vorhanden sind. Die am Galgenberg oder am Schockmannsgraben bestehenden Wiesen mit den alten Apfelbäumen sind für viele selten gewordene Tier- und Pflanzenarten ein letztes Refugium. Besonders reich ist die Volgelwelt, die von den vielfältigen Nistmöglichkeiten und dem guten Futterangebot profitiert.

 

Von der Dorf-Erbacher Schäferei Dingeldey wurde die Technik des Wollefilzens vorgeführt. Große und kleine Besucher konnten sich in der alten Methode üben, aus den Fasern der Schafwolle einen Ball oder ein Stück Filz selbst herzustellen. Die jahrtausende alte Technik gehörte in früherer Zeit zum alltäglichen Wissen, ist jedoch in den letzten fünfzig Jahren fast in Vergessenheit geraten.